Warum leiden Remote-Interviews unter Bildstottern?
Die meisten Videokonferenzplattformen verwenden
UDP (User Datagram Protocol) für die Videoübertragung. Obwohl UDP für Streaming mit niedriger Latenz optimiert ist, hat es erhebliche Nachteile.
- Keine erneute Übertragung von Paketen: Verlorene Videopakete werden nicht erneut gesendet, was zu Bildstottern und Rucklern führt.
- Unzuverlässige Übertragung: UDP priorisiert Geschwindigkeit gegenüber Genauigkeit, was zu fehlenden Frames und asynchronem Video führen kann.
Bei Live-Streaming sind diese Kompromisse akzeptabel, aber bei aufgezeichneten Interviews verringert der Bildverlust die Videoqualität und die Professionalität.
Warum ist TCP für aufgezeichnete Interviews besser?
TCP (Transmission Control Protocol) sorgt für eine flüssige, präzise Videoübertragung, indem es eine zuverlässige Datenübertragung gewährleistet. Im Gegensatz zu UDP überträgt TCP verlorene Pakete erneut, verhindert Bildaussetzer und erhält die Integrität des Videos.
Vorteile der Nutzung von TCP:
- Kein Bildstottern: Alle Frames werden geliefert, wodurch ruckelnde Wiedergaben vermieden werden.
- Flüssige Bewegungen: Kein Zittern oder Ruckeln, was eine natürliche Darstellung gewährleistet.
- Volle Bildqualität: Keine Kompressionsartefakte aufgrund verlorener Pakete.
Der einzige Nachteil von TCP ist eine leicht erhöhte Latenz, aber da das Interview nicht live ist, ist dies unerheblich. Die Priorität liegt auf einer makellosen Videoqualität.
Wie kann man TCP für Remote-Interviews erzwingen?
Viele Videokonferenzplattformen verwenden
UDP standardmäßig, aber einige ermöglichen die Übertragung über
TCP. So stellen Sie sicher, dass Ihre Aufzeichnung über
TCP läuft.
1. Verwenden Sie eine TCP-kompatible Videoplattform
Die meisten modernen Plattformen basieren auf
WebRTC, das standardmäßig UDP nutzt, aber einige bieten eine Verbindung über
TCP:
- Zoom (wechselt automatisch zu TCP, wenn UDP instabil ist)
- Jitsi Meet (konfigurierbar, um TCP zu priorisieren)
- Riverside.fm (zeichnet lokal auf und vermeidet Netzwerkprobleme)
- Zencastr (zeichnet lokal auf und lädt über TCP hoch)
- Ecamm Live (besser für Interviews als für Live-Anrufe)
2. Nutzen Sie ein TCP-basiertes Videoaufnahme-Tool
Wenn Sie das Video separat aufnehmen, verwenden Sie Tools, die
TCP-basiertes Streaming unterstützen:
- OBS Studio (unterstützt RTMP über TCP)
- vMix (kompatibel mit NDI-Streaming über TCP)
3. Passen Sie Ihre Netzwerkeinstellungen an
Falls Ihre Videoplattform standardmäßig UDP nutzt, erzwingen Sie TCP mit folgenden Methoden:
- Blockieren Sie UDP in den Firewall-Einstellungen (erzwingt das Umschalten auf TCP)
- Verwenden Sie RTMP oder SRT über TCP anstelle von WebRTC-basierten Tools
- Nutzen Sie ein VPN mit TCP-Modus (einige VPNs leiten den gesamten Videoverkehr über TCP um)
Fazit: TCP für flüssige Remote-Interviews priorisieren
Wenn Sie eine
professionelle und absolut flüssige Videoqualität bei Remote-Interviews wünschen, vermeiden Sie
UDP, es sei denn, das Interview wird live übertragen. Für aufgezeichnete Interviews sorgt TCP für eine Übertragung ohne Bildstottern, Latenz oder Paketverluste und gewährleistet eine hochwertige Wiedergabe.
Durch die Wahl der richtigen Plattform, die Anpassung der Netzwerkeinstellungen und die Priorisierung von
TCP können Sie Remote-Interviews
ohne Bildverluste oder Ruckler aufzeichnen.